Newski-Ferkel: Wo sich die Erde aufbäumte

Newski-Ferkel: Wo sich die Erde aufbäumte
Newski-Ferkel: Wo sich die Erde aufbäumte
Anonim

In der Geschichte des Zweiten Weltkriegs gibt es viele tragische Seiten, blutige Schlachten und epische Schlachten. Die Schlachten an Wolga und Dnjepr, bei Kursk und Charkow, an Weichsel und Oder sind Gegenstand von Dutzenden von Spielfilmen, Hunderten von literarischen Werken, historischen Forschungen und Memoiren. Weniger bekannt ist der legendäre Brückenkopf namens „Newski-Ferkel“, wo sich vom 41. September bis 43. Januar ein heroisches und blutiges Epos abspielte, das zu einer der tragischsten Seiten unserer Militärgeschichte wurde.

Newski-Ferkel auf der Karte
Newski-Ferkel auf der Karte

Auf einem winzigen Stück Land am rechten Ufer der Newa gab es im angegebenen Zeitraum fast ununterbrochen erschöpfende Kämpfe. Auf einem Stück Land, das eine Fläche von zweieinhalb Kilometern entlang der Front und siebenhundert Meter in der Tiefe einnahm, landeten jede Nacht, um die unkalkulierbaren Verluste des Tages auszugleichen, immer mehr neue Einheiten unter einem schweren feurigen Tornado zuweiterhin das einzige Standbein in dem vom Feind eroberten Gebiet h alten. Das Newski-Ferkel sollte das Sprungbrett sein, von dem aus die Operation zur Befreiung des belagerten riesigen sterbenden Leningrad beginnen sollte, das nicht nur mit der lokalen Bevölkerung, sondern auch mit zahlreichen Flüchtlingen aus den b altischen Staaten überfüllt war.

Newski-Ferkel auf der Karte
Newski-Ferkel auf der Karte

Am 1. September eroberten die Truppen der Heeresgruppe "Nord" Estland, und die Divisionen der 23. sowjetischen Armee auf der Karelischen Landenge mussten sich bis zur Staatsgrenze von 1939 zurückziehen. Die Finnen nahmen wieder ihre Stellungen am Fluss Sestra ein. Am 4. September eröffneten in Frankreich hergestellte Langstreckengeschütze der 18. deutschen Armee zum ersten Mal das Feuer auf die Häuserblocks von Leningrad. Die Panzereisbahn der Wehrmacht näherte sich unaufh altsam der Stadt. Im September wurden 5364 Granaten auf Leningrad abgefeuert.

Am 6. September befahl Hitler Feldmarschall Leeb, die Stadt zu umzingeln und sich den finnischen Truppen nördlich davon am rechten Ufer der Newa anzuschließen. Jetzt kann man nur erahnen, was das Schicksal von Leningrad gewesen wäre, wenn es den Einheiten der 115. Infanteriedivision nicht gelungen wäre, das Newski-Ferkel, das reichlich mit dem Blut sowjetischer Soldaten getränkt war, zu erobern und heldenhaft zu h alten. Besonders wenn man bedenkt, dass die Deutschen am selben Tag (6. September) den strategisch wichtigen Bahnhof Mga eroberten und Schlüsselburg am achten fiel.

Foto vom Newski-Ferkel
Foto vom Newski-Ferkel

Nevsky Piglet sieht auf der Karte wie ein einfacher schmaler Küstenstreifen aus. Aber genau dieses Stück Sushi hat der SowjetDas Kommando wies eine entscheidende Rolle bei der Offensivoperation zum Durchbrechen des Blockaderings zu. Laut Statistik starben hier etwa fünfzigtausend sowjetische Soldaten. Die Offensive sollte in Richtung des Sinyavino-Shlisselburg-Felsvorsprungs durchgeführt werden - dem engsten Abschnitt der Front, wo die Nazis einen zehn Kilometer langen Keil zwischen die Truppen der beiden sowjetischen Fronten - Wolchow und Leningrad - trieben. Unter Ausnutzung des günstigen Geländes errichtete der Feind hier drei mächtige Verteidigungslinien.

In der Nacht vom 19. auf den 20. September gelang es Einheiten der 4. Marinebrigade, der 115. Schützendivision und der 1. NKWD-Schützendivision, unter schwerem Beschuss die 600 Meter lange Wasserlinie zu überqueren und am rechten Ufer Fuß zu fassen die Newa. Dieser winzige strategische Brückenkopf wurde treffend „Newski-Ferkel“genannt. Fotos und Aufnahmen aus Militärwochenschauen hielten das von Granaten umgepflügte und von Kugeln durchlöcherte Land fest, das eine entscheidende Rolle für das Schicksal des belagerten Leningrad spielen sollte.

Unsere Soldaten, die sich an die steilen Hänge des Ufers der Newa klammerten, bezahlten den bevorstehenden Sieg mit ihrem Leben. Die Dominanz der Luftwaffe am Himmel ermöglichte es, den Zeitpunkt der nächsten Überfahrt frischer Einheiten zum Newski-Ferkel genau zu bestimmen, wodurch viele Soldaten ihre letzte Zuflucht im k alten Wasser der Newa fanden. Das Dorf Dubrovka fungierte als eine Art Reservoir, eine Abschussrampe, die den Brückenkopf ständig mit frischen Truppen fütterte.

Es steht hier auf einem völlig offenen Küstenstreifen unter Dauer- und schwerstem BeschussArtillerie und Luftfahrt des Feindes, Landungsbataillone, Kompanien und Regimenter wurden hastig zusammengestellt, die sofort vor Explosionen in den Kessel der Newa gingen. Die einzige Hoffnung für die Fallschirmjäger war die Dunkelheit der Nacht, die nicht immer half. Durch die unglaubliche Truppenkonzentration auf engstem Raum hatte der Feind die Möglichkeit, auch blind zu schießen.

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